News

Finanzielle Anreize gegen Nachwuchsmangel lautet ein Teil der Überschrift der Freie Presse am 16.12.2016. Was war passiert?

Am Mittwoch, den 14.12.2016, hat sich der Stadtrat der Großen Kreisstadt Oelsnitz/Vogtl. erneut geschlossen hinter die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Oelsnitz gestellt und eine überarbeitete Entschädigungssatzung beschlossen. Das Ziel dieser Maßnahme, welche in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, einigen Fraktionen und der Feuerwehr Oelsnitz erarbeitet wurde, ist das Ehrenamt als solches attraktiver zu gestalten um auch perspektivisch ausreichend Mitglieder für diese Organisation/Einheit der Gefahrenabwehr zur Verfügung zu haben.

 

Konkret heißt das für die Oelsnitzer Kameraden, die wie alle anderen Mitglieder einer freiwilligen Feuerwehr 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag einsatzbereit sind, egal ob eigener Geburtstag, Kinobesuch oder in der Arbeitszeit, dass die Stadt Oelsnitz genau diese Einsatzbereitschaft und die Bereitschaft, seine eigene Gesundheit zum Wohle „Dritter“ einzusetzen, mehr honorieren möchte. So wird die Entschädigung pro Übungsdienst auf Pauschal 5€ und pro Einsatzstunde ebenfalls auf 5€ angehoben. Weiterhin erhalten die Mitglieder freien Eintritt in das Stadtbad Oelsnitz sowie zu den Veranstaltungen der Oelsnitzer Kultur GmbH. Erweitert wurde das jährliche Budget für die Wehrleitung für Ausbildungsmaßnahmen, sodass jetzt bis zu 2 LKW Führerscheine pro Jahr bezahlt werden können. Komplett neu ist der konkrete Schritt auf junge Familien zuzugehen, d.h. dass jedes aktive Mitglied pro Kind, welches sich in einer Kindergrippe bzw. Kindertagesstätte befindet mit 20€ pro Monat und pro Hortplatz mit 10€ pro Monat bezuschusst wird, unabhängig der Trägerschaft der Einrichtung.

Wohlwissend, dass dies weder ein Allheilmittel noch das Ende aller Anstrengungen ist, ist es dennoch ein sehr deutliches Bekenntnis wofür wir als Feuerwehr Oelsnitz der Stadtverwaltung und dem Stadtrat danken möchten. Wie ebenfalls am 14.12. mehrfach erwähnt: „es ist noch ein langer Weg“ und „wir müssen noch viel tun“ um das Ehrenamt attraktiv zu gestalten um dadurch mehr Bürger für dieses wichtige Ehrenamt zu gewinnen.

Oelsnitzer Feuerwehrleute erhalten Zuschuss für Kita-Platz

Finanzielle Anreize gegen Nachwuchsmangel bei der Feuerwehr: In Oelsnitz hat der Stadtrat jetzt ein Paket auf den Weg gebracht. Ein Punkt ist in der Region wohl einmalig.

Von Tino Beyer erschienen am 16.12.2016 – Freie Presse

Oelsnitz. Mitglieder der Oelsnitzer Feuerwehr erhalten künftig ein finanzielles Bonbon von monatlich 20 Euro als Zuschuss für einen Platz in Kindergarten oder Kinderkrippe. Für den Hort lässt die Stadt 10 Euro springen. Der Zuschuss wird unabhängig davon gezahlt, welche Einrichtung besucht wird. Das ist der symbolträchtigste Passus einer neuen Feuerwehrfördersatzung, die der Oelsnitzer Stadtrat am Mittwochabend beschlossen hat. Mit dem Paket wollen Feuerwehr und Stadt das Ehrenamt als Brandretter attraktiver machen - und damit einem drohenden Mitgliederschwund entgegenwirken.

Neben dem Zuschuss für den Kita-Platz dürfen sich auch Kameraden ohne kleine Kinder über deutlich mehr Geld freuen. Die Einsatzpauschale wird auf fünf Euro pro Stunde angehoben - und damit mehr als verdoppelt. Der Gesamtbetrag pro Monat ist jedoch bei 100 Euro gedeckelt.

Die finanziellen Anreize für Feuerwehrleute verursachen der Stadt Mehrkosten in Höhe von 36.000 Euro pro Jahr, wie Hauptamtsleiter Kai Peter den Rat informierte. Bislang seien zwischen 7000 und 8000 Euro an Feuerwehrleute jährlich ausgeschüttet worden.

Jens Jacob, Leiter der Oelsnitzer Feuerwehr, bezeichnete die neue Satzung als "ersten Schritt in die richtige Richtung". "Es ist eben nicht mehr mit Schulterklopfen und patriotischen Reden getan." Die Wehr sei froh, dass sich der Rat zu diesem Beschluss habe durchringen können. "Der Prozess ist damit jedoch nicht abgeschlossen", sagt er. "Wir müssen weiter Bürger ansprechen." Letztlich müsse sich jeder Bürger fragen, warum er nicht in der Feuerwehr ist.